Ja, auch hier gibt es tatsächlich so etwas wie Herbst. Es ist ende Oktober und auf der Ostseite der Insel sind die Esskastanien reif. Das Laub der Bäume hat sich hier noch nicht verfärbt, aber die prallen stacheligen Kapseln mit den Früchten fallen schon herunter.


Die Temperaturen liegen immer noch so um Mitte zwanzig Grad, aber zum wandern ist das schon ganz okay. In der letzten Woche war es oft auch ziemlich bewölkt und von der Ostseite zieht dann gegen Mittag die Wolkenschicht über den Gebirgskamm, der La Palma in der Mitte teilt. Wolkenwasserfall heißt dieses Phänomen hier, das man auf der Westseite beobachten kann.


Ich war auf der Ostseite im grünen Dickicht der Kastanienwälder wandern. Ein sehr schöner Weg, der an mehreren Quellen vorbeiführt, wo das Wasser allerdings direkt in Rohre geleitet wird und nicht mehr frei fließt. Die Quellen sind häufig an ihrer grottenähnlichen Form zu erkennen.




Eine urwaldähnliche grüne Wildnis, aber mit einem schön angelegten und gut beschilderten Wanderweg. Und dann taucht mittendrin plötzlich eine „heilige“ Grotte auf.



Heiligenfiguren und -bilder, kleine und größere Kreuze und das ganze schön arrangiert mit Topfpflanzen. Dies war vielleicht schon ein Kraftort der Benahoritas, der Ureinwohner von La Palma. Jetzt scheint er ein Wallfahrtsort der katholischen Palmeros zu sein. Zurück auf der Westseite nach meinem Ausflug habe ich dann wieder einen schönen Sonnenuntergang genossen.
