Auch wenn das hier angeblich die Inseln des ewigen Frühlings sind, merke ich doch, dass es auch hier einen Wechsel in den Jahreszeiten gibt. Als ich letzte Woche auf der Nordseite im Tenogebirge wandern war, war es dort saftig grün und voller Blüten. Auf den wenigen Bildern, die ich gemacht habe kommt das nicht so gut raus, aber einen kleinen Einblick kann ich euch geben.
Die große Pflanze auf dem linken Foto, die aussieht wie ein Riesen-Löwenzahn heißt Gänsediestel und ist eine der häufigsten Pflanzen hier in bestimmten Höhenlagen. Dort in den Bergen findet sich so etwas wie kunstvolle Heiligenverehrung – mehr Kitsch als Kunst.
Über Kunst in verschiedenen Formen stolpert man/frau hier immer wieder, beim aufmerksamen Spazierengehen durch Ortschaften und Parks. So hat zum Beispiel der Künstler Julio Nieto in dem Ort La Victoria den Eingang zum Friedhof gestaltet. Das war für mich die Gelegenheit, mir mal einen kanarischen Friedhof anzuschauen.
Hier werden die Toten platzsparend gestapelt. Viele dieser Fächer im linken Bild sind Urnengräber, es gibt aber auch Fächer für Särge. Das Leitergestell davor dient dazu, dass die Angehörigen die Grabtafel vor dem Fach mit frischen Blumen schmücken können, auch wenn ihr Beerdigungsfach in der fünften Etage liegt. Die meisten Blumen auf dem Friedhof sind frisch, einige wenige haben künstliche Blumen, aber bei den Temperaturen hier, denke ich mir, dass die Blumen jede Woche erneuert werden. Ebenfalls mit Blumen geschmückt ist die „Riesin“.
Diese Skulptur steht – oder besser gesagt – sitzt in einem etwas vernachlässigten Park in La Quinta. Ihre Arme und ihr Haar bestehen aus Pflanzen. Die eine Brust ist zur Zeit mit Plastik verhüllt. Ich vermute, die Skulptur wartet auf eine Restaurierung.