Es gibt hier auch so etwas wie „Alltag“ für mich. Ich dachte, vielleicht schreibe ich einfach mal darüber, was ich so die Woche über tue. Also, Montags und Mittwochs gehe ich zum Spanischunterricht in Los Christianos. Meistens bleibe ich dann noch am Strand und gehe eine Runde schwimmen. Ich habe zwölf Stunden Spanisch im Monat gebucht, wobei ich entscheiden kann, an welchen Tagen ich Unterricht nehme. Da ich letzte Woche schon am Montag meine zwölf Stunden für Februar voll hatte, habe ich den Rest der Woche mit anderen Dingen verbracht. Ich meinem Häuschen habe ich ein Arbeitszimmer und dort sitze ich und schreibe – was wird nicht verraten. Letzte Woche war ich dann am Mittwoch im Museum für Naturkunde und Archäologie in Santa Cruz. Dort gibt es Mittwochs immer eine Führung auf Deutsch und das war sehr interessant. Dort habe ich den Teidefink wiedergetroffen, den ich bereits hier bei einer Wanderung gesehen habe.
Der Teidefink ist ein Vogel, den es nur hier auf Teneriffa gibt. So wie es viele Pflanzen und auch andere Tiere nur hier oder überhaupt auf den Kanaren gibt. All das kann man in dem Museum anschauen. Und ich habe sehr viel über die Wasserversorgung auf Teneriffa erfahren. Die Insel ist ja vulkanischen Ursprungs und das poröse Vulkangestein lässt das Wasser schnell versickern. Nun gibt es aber immer wieder Schichten im Vulkangestein, die wasserundurchlässig sind und dadurch gibt es hier riesige unterirdische Wasservorkommen. Seit gut 120 Jahren werden diese Wasservorkommen systematisch angezapft und für die Landwirtschaft und als Trinkwasser genutzt. Da passte es gut, dass ich am Donnerstag mit einer Gruppe eine Wanderung am Monte de Agua (Berg des Wassers) gemacht habe.
Unser Wanderführer Gerardo, der übrings den sehr lesenswerten Blog „Mein Teneriffa“ bestückt, kannte diese Stelle mitten im Wald, wo die Reste einer alten Wassergalerie zu finden sind. Der Stollen auf dem letzten Foto ist abgesperrt aber noch in Betrieb, denn man hört deutlich das Wasser rauschen. Das fließt heute durch moderne Kunststoffrohre und nicht mehr durch irgendwelche Zementröhren. Es war eine tolle Wanderung und ich bin froh, endlich eine Gruppe gefunden zu haben, mit denen ich jetzt regelmäßig donnerstags wandern gehen kann. Mittwochs und Freitags habe ich dann auch noch Yoga hier auf der Finca. Ja, und am Wochenende mache ich häufig Ausflüge, auch um neues Material für diesen Blog zu sammeln.
Am Samstag habe ich mich mit Angela, die ich ja schon auf der Fähre hierher im Juli kennengelernt habe, in Puerto de la Cruz getroffen zu einem netten Spaziergang entlang der Küste zum Bullullo-Strand. Die Brandung war heftig und man kann da im Moment nicht baden. Aber es gibt dort ein sehr nettes Restaurant, wo man einen schönen Blick hat und gut essen kann. Ihr seht also, meine Zeit hier ist gut ausgefüllt.
Wä
Wächter an der Tür des Restaurants