Es ist ein wunderbarer Weg, der hinabführt zur Südspitze von La Palma. Ich bin ihn jetzt schon einige Male gegangen und kann mich nicht satt sehen an den Farben und Formen der Lava in dieser unwirklichen Landschaft. 1971 ist hier der Vulkan Tenegia ausgebrochen. Da waren die Salinen an der Südspitze der Insel noch nicht ganz fertig und der Bau musste für ein Jahr unterbrochen werden. Und zum Glück blieb der Lavastrom 200 Meter vor den Salinen stehen. Und so konnte hier an der Südspitze eine einzigartige farben- und kontrastreiche Landschaft entstehen.





Jetzt im Frühjahr gesellt sich zu dem Schwarz der Lava und den verschiedenen Farbtönen der Salzbecken noch das kräftige gelb-grün der Nymphendolde, eine Pflanze, der die salzige Gischt des Meerwassers nichts ausmacht. Die Salinenbecken zur Salzgewinnung umfassen insgesamt 35.000 Quadratmeter. Das Meerwasser wird zunächst in große Becken gepumpt und dann über das natürliche Gefälle in immer kleinere Becken geleitet. Sonne und Wind sorgen für die Verdunstung des Wassers und zurück bleibt das begehrte Meersalz. Hier in den Salinen von Fuencaliente wird es noch in rein handwerklicher Arbeit gewonnen.



Die Salzgewinnung beginnt im Mai und ist im November beendet. Dann wird das Salz in einer Halle getrocknet und für den Verkauf verpackt. Vom Herbst bis zum Frühjahr sind die Salinen ein beliebter Rastplatz für Zugvögel und auch die einheimischen Vögel kommen gerne hierher zur Nahrungssuche.


Dieses reine Meersalz wird zum größten Teil auf La Palma verkauft und auch auf den anderen kanarischen Inseln. Bei den Salinen gibt es einen kleinen Laden, wo als besondere Delikatesse das Fleur de Sel – die Salzblume verfeinert mit Rotwein oder Kräutern angeboten wird. Probieren kann man dieses spezielle Salz im angrenzenden Restaurant „El Jardin de Sal“. Wenn ich dort auf der Terrasse sitze und ein wunderbares kanarisches Menu genieße, habe ich das Gefühl im Restaurant am Ende des Universums zu sein – Freunde des Anhalters durch die Galaxis wissen, was ich meine.

