Ich war mal wieder wandern, muss ja was für die Kondition tun. Und ich habe ja schon von dem Wolkenwasserfall erzählt, der fast jeden Tag hier über die Cumbre schwappt. Da bin ich jetzt hineingewandert.
Nein, der Weg ist nicht so steil, wie es das untere Zeichen auf dem Pfahl vermuten lässt, aber es sind gut 500 Höhenmeter, die man bis zum Grad der Cumbre überwinden muss. Und dort oben ist es zunächst vorbei mit der Sonne und man betritt einen Zauberwald
Ich musste für Kasimir die KFZ-Steuer bezahlen und da man das hier in der Gemeinde machen muss, wo das Auto angemeldet wurde habe ich einen Ausflug nach Teneriffa gemacht, nach Arona, wo ich 2023 gewohnt habe. Mit der Fähre dauert die Überfahrt 2,5 Stunden. Ich habe die Gelegenheit genutzt meine ehemaligen Vermieter zu besuchen und meine Freundin Angela in Puerto de la Cruz. Und ich habe mir zwei Tage Urlaub gegönnt in dem gerade frisch renovierten ersten Grandhotel Spaniens.
Das Hotel Taoro thront oberhalb von Puerto de la Cruz und hat eine wirklich interessante Geschichte. Die findet ihr hier:https://meinteneriffa.com/2025/10/27/glanz-und-gloria/ Ich habe das Hotel noch im Dornröschenschlaf als Ruine gesehen.
Ja, auch hier gibt es tatsächlich so etwas wie Herbst. Es ist ende Oktober und auf der Ostseite der Insel sind die Esskastanien reif. Das Laub der Bäume hat sich hier noch nicht verfärbt, aber die prallen stacheligen Kapseln mit den Früchten fallen schon herunter.
Hier in meiner Nachbarschaft sieht es gerade etwas trist aus. Grün sind fast nur die Bananen und die sind fast alle unter Planen. Doch auch für diese staubige Felslandschaft haben die Palmeros das passende Event – eine 4 x 4 Rallye im Barranco.
Was aussieht wie ein Verkehrsstau in der Wüste oder eine Massenkarambolage ist die Rallye. Auf Grund des extrem schwierigen Geländes geht es nur im Schritttempo voran.
Das Titelbild zeigt eine Ananasplantage, die gerade bei mir nebenan neu angelegt wurde. Für alle, die es noch nicht wussten, Ananas wächst nicht am Baum, sondern auf der Erde. Bei mir im Garten habe ich ja auch einige Ananaspflanzen und jetzt konnte ich tatsächlich eine Ananas ernten.
Wie ihr seht ist die Ananas nicht viel größer als ein großer Apfel und hat auch noch ganz viel Schale. Rechts auf dem Teller seht ihr eine Auswahl der Früchte der Saison. Neben der selbstgeernteten Ananas gibt es frisch vom Markt Feigen, Wassermelone und Mangos, die hier Mangas heißen und viel besser schmecken als alle, die man in Deutschland kaufen kann. Außerdem wird jetzt im Sommer das Meersalz geerntet.
Die Strände auf La Palma sind grau-schwarz. Die Lava dieser Vulkaninsel ist vom Meer über Millionen von Jahren fein zerrieben worden und so gibt es eben schwarze Sandstrände. Die beiden „Badeorte“ hier im Westen – Tazacorte und Puerto Naos – haben schöne Strände, aber dort sind jetzt im August auch viele Badegäste, Touristen und Einheimische. Ich suche mir darum lieber etwas ruhigere Strände.
Auf La Palma wird eine neue Vulkan-Wanderung angeboten, die jetzt schon ganz nah an den Tajogaite, den neuen Vulkan, der im September schon vier Jahre alt wird, heranführt. Es ist eine sehr unwirkliche und skurrile Kulisse rund um den neuen Vulkan.
Das Panoramabild zeigt rechts hinten einen Vulkan, der schon ein paar hundert Jahre alt ist. Der Vulkankegel ist inzwischen schön grün. Links dagegen der Hauptkegel des Tajogaite. Bei seinem Ausbruch sind insgesamt neun Krater entstanden und in einen der Seitenkrater darf man mit geführter Tour schon direkt hineinschauen.
Ich muss zugeben, ich bin im Moment ziemlich faul und hänge viel zuhause rum – hänge im wahrsten Sinne des Wortes, denn ich habe jetzt einen Hängesessel, sehr bequem. Meistens fahre ich nur an den nächsten Strand zum schwimmen, aber manchmal raffe ich mich auf und mache einen Ausflug. Hier ist ja auch Sommer, die Sonne scheint kräftig und das Wandern kann da schon mal etwas anstrengend sein. Aber trotzdem habe ich den Reventon erklommen. Das ist der Pass auf dem alten Verbindungsweg zwischen Santa Cruz und Puerto de Tazacorte.
Wenn man nur den Pass von El Paso aus hochgeht sind das knapp 500 Höhenmeter, die sich auf 2,5 km verteilen – das ist ziemlich steil. Der gesamte Weg heißt „Camino de los puertos“ und ist 25 km lang. Auf der Passhöhe steht man auf der Cumbre – so heißt hier der Gebirgsrücken der La Palma in Osten und Westen teilt – und man steht über den Wolken und genießt einen weiten Blick auf beide Küsten.
Jetzt bin ich seit einer Woche wieder hier in meinem Häuschen auf La Palma und habe schon wieder viel gemacht und erlebt. Eigentlich wollte ich erstmal nur ausruhen von der langen Fahrt, aber dann gab es schon wieder erste Treffen mit Bekannten hier von der Insel. Und natürlich gibt es hier auch im Sommer jede Menge Fiestas. So ist der 16. Juli der Feiertag der Heilgen Carmen, was die Schutzheilige der Fischer ist. In vielen Orten am Meer in ganz Spanien findet an diesem Tag eine Prozession mir Booten statt, auf der die Figur der Heiligen Carmen transportiert wird. So auch in Puerto de Tazacorte hier auf La Palma.